Mit digitalen Modellen und verstärkter Zusammenarbeit Bundesfernstraßen fit für die Zukunft machen
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) verfolgt mit dem Masterplan das Ziel, die BIM-Methode nach einheitlichen Standards einzuführen und sie ab 2025 als Regelprozess für das Planen und Bauen von Bundesfernstraßen anzuwenden. Damit einher geht die Digitalisierung aller Abläufe und Prozesse sowie die Etablierung neuer kooperativer Arbeitsweisen.
Durch die flächendeckende Anwendung der BIM-Methode im Bundesfernstraßenbau sollen die Planung und die Umsetzung von Projekten zur Instandsetzung und zum Ersatzneubau beschleunigt werden.
Damit leistet die BIM-Methode einen wichtigen Beitrag dazu, den Rückstand bei der Instandhaltung der Fernstraßeninfrastruktur abzubauen. Zugleich wird eine Aufholjagd gestartet, um die Leistungsfähigkeit von Strecken und Bauwerken langfristig zu sichern, weiterzuentwickeln und nachhaltiger zu gestalten. So wird der Bundesfernstraßenbau zur Zukunftsbranche mit einer hohen Attraktivität für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger ebenso wie für versierte und digital geschulte Fachkräfte.
Auf Basis des Masterplans gemeinsam einheitliche Standards entwickeln und umsetzen
Im Kern des Masterplans BIM Bundesfernstraßen steht die Schaffung einheitlicher Standards für die Planung und den Bau von Bundesfernstraßen. Durch deren flächendeckende Implementierung und Anwendung sollen Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozesse schneller, transparenter und effizienter verlaufen. Bau und Betrieb sollen wirtschaftlicher und nachhaltiger umgesetzt werden.
Darüber hinaus werden die Potenziale der Digitalisierung für die Verbesserung der Zusammenarbeit genutzt. Statt separat an vielen einzelnen Plänen, arbeiten die Expertinnen und Experten für Planung und Bau zukünftig in einer gemeinsamen Datenumgebung an einem 3D-Modell. Die Integration von Planungsschritten und Akteuren ermöglicht den „Blick über den Tellerrand“. Die Arbeit wird versachlicht, die Kooperation wird verbessert. nd auch die Nachhaltigkeit des Bauens profitiert von BIM, da Abläufe, Materialien und Logistik transparent abgewogen und dokumentiert werden.
In den vergangenen Jahren sind bereits zahlreiche Pilotprojekte mit der BIM-Methode geplant und gebaut worden. Die Ergebnisse bestätigen das große Potenzial von BIM und zeigen, dass der Einstieg in die Arbeit mit der BIM-Methode jederzeit möglich ist, denn: BIM geht immer.
Drei Phasen für die Implementierung von BIM als Planungsstandard
Die Umsetzung von BIM soll in drei Phasen bis 2025 erfolgen. Um diesen Zeitplan erreichen zu können, muss die Umsetzung des Dreiphasenmodells den Grundsätzen der Methode selbst folgen. Das bedeutet vor allem: systematische, integrierte Abläufe und die Etablierung partnerschaftlicher Prinzipien in der Zusammenarbeit.
Die Etablierung von BIM als Standard braucht starke Partner
Damit die BIM-Methode ab 2025 in den Regelbetrieb übergehen kann, ist ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten erforderlich.
Dem BMDV als Initiator und Organisator des Umsetzungsprozesses kommt eine besondere Rolle zu. Im Rahmen der ersten Phase der Implementierung hat das Ministerium die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um BIM als neuen Standard des Planens und Bauens im Bundesfernstraßenbau zu etablieren. Durch die Umsetzung und Auswertung der Pilotprojekte konnten wertvolle Erfahrungen mit der Anwendung der Methode gewonnen werden. Die Zahl der Anwendungsfälle wurde von acht auf 14 erhöht, was zeigt: BIM nimmt Form an.
Wenngleich federführend, so ist das BMDV nicht allein zuständig in diesem Prozess. Das BMDV arbeitet intensiv und eng mit Partnern auf Bundesebene, auf Landesebene, aus der Planung sowie der Bauindustrie, der Wissenschaft, der Forschung sowie aus den Reihen der Verbände zusammen. Höchstes Steuerungs- und Entscheidungsgremium im Implementierungsprozess ist die Bund-/Länder-Dienstbesprechung (B/L-DB) unter Vorsitz des BMDV.
Die Lenkungsgruppe BIM (LG-BIM) steuert und koordiniert im Auftrag der B/L-DB den Umsetzungsprozess. Leitung und Moderation obliegen dem Fernstraßen-Bundesamt (FBA). Zu den Mitgliedern gehören neben dem BMDV und dem FBA die Autobahn GmbH des Bundes, die DEGES, BIM.Hamburg sowie die Bundesländer Bayern, Sachsen-Anhalt und Freie und Hansestadt Hamburg.